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Weihnachtsplätzchen nach alten Familienrezepten

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Hallo und willkommen zurück,

ich habe schon ewig nichts mehr veröffentlicht und es tut mir richtig leid. Jeder, der dies hier als Follower oder persönlicher Freund von mir liest, hat hoffentlich Verständnis dafür dass es Gründe gab und gibt. Es gibt immer Gründe. Eine Zeit lang war es mir einfach zu viel Aufwand, dann sah ich keinen Sinn darin, hier zu schreiben. Aber jetzt fange ich einfach mal an, über das Thema „Weihnachtsplätzchen“ zu schreiben. Wenn du die ganze Story überspringen willst und lieber gleich zu den Rezepten willst, scroll einfach runter.

Es gibt sie bestimmt in allen Familien und jeder kennt eins oder hat sie irgendwo aufgeschrieben: Familienrezepte. Und gerade Weihnachten und die Adventszeit lösen in vielen Menschen Erinnerungen an die eigene Kindheit und die ganz persönlichen Weihnachtserfahrungen aus. Kannst du dich auch noch an den unverwechselbaren Geschmack der Plätzchen erinnern, die deine Mutter gebacken hat? Erinnerst du dich an die immer gleichen Rituale an Heiligabend, ob ersehnt oder befürchtet? Hast du den Moment noch im Gedächtnis, wie es war, wenn die Oma endlich ankam oder eine dir fremde Tante in der Haustür stand?

Meine Mutter ist eine großartige Plätzchenbäckerin. Und sie war früher sehr fleißig, was bei einer fünfköpfigen Familie auch notwendig war. Mein Bruder und ich waren, so habe ich es in Erinnerung, ganz schön hinter den Keksen her. Spritzgebäck, Kipferl, Lebkuchen – alle Vorräte wurden viel zu schnell geplündert und nicht selten wurde „nachgebacken“. Natürlich gab es auch Plätzchen von Oma und der Tante – aber die waren nur halb so lecker, wie die von unserer Mutter. Und natürlich durften wir auch mitbacken. Vor allem bei den Unmengen von Spritzgebäck und Ausstechplätzchen war der Spaß riesig.

Zu dem Rezept „Berliner Brot nach Tante A.“ muss ich auch noch etwas sagen. Bei uns gab es zwei verschiedene Rezepte. Eines von meinem Schulfreund Roman, der auf dem Bauernhof mit 6 Kindern aufgewachsen ist. Ein weiteres kam von meiner Tante Anneliese, die leider nicht sehr beliebt war bei uns. Heute sehe ich das natürlich etwas anders, aber als Kind ist man irgendwie strenger mit Tanten. Das Rezept für „Berliner Brot“ ist jedenfalls großartig. Dankeschön, Tante Anneliese!

Um meinen Kindern und allen anderen meine Lieblingsrezepte zu vermachen, habe ich sie aus dem Koch- und Backbüchlein, welches meine Mutter mir bei meinem Auszug von zu Hause geschenkt hat, abgeschrieben. Also liebe Leute: macht euch ran und probiert es aus. Ich finde, es ist nicht so schwer und die Freude am backen und am Genuss ist groß.

1. Vanille-Kipferl
  • 180g Mehl
  • 150g Butter
  • 50g Zucker
  • 80g gemahlene Mandeln
  • 1 Päckchen Vanillezucker

Alle Zutaten zu einem Mürbeteig vermengen, die gemahlenen Mandeln zuletzt unterkneten. Den Teig gekühlt 20 Minuten ruhen lassen.

Aus dem Teig etwa 1,5 cm dicke Rollen formen und aus Abschnitten in der Hand die Kipferl formen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech etwa 10 Minuten bei leichter Hitze (175°) backen. Nicht zu lange backen, die Kipferl dürfen nicht dunkel und damit trocken werden. Die fertigen Kipferl etwas abkühlen lassen und dann mit Puderzucker aus dem Sieb bestreuen.

Meine Erfahrung: Wenn der Teig zu warm ist, lassen sich die Kipferl schlechter formen. Zu dicke Rollen und damit zu dicke Kipferl „zerfließen“ im Ofen und es kommen eher plattgefahrene Riesenmaden heraus. Nehmt euch Zeit für das Formen, dann klappt es. Wer es gern süß mag, kann die Kipferl auch im Puderzucker wenden. Dazu müssen sie noch etwas warm sein, dann haftet der Zucker besser. Aber Vorsicht, sie zerbrechen leicht.

2. Blondies
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  • dreiviertel Tasse Mehl
  • halbe Tasse Haferflocken
  • eine Tasse brauner Zucker
  • halbe Tasse Haselnüsse, gehackt
  • halbe Tasse zerlassene Butter
  • ein Ei
  • eineinhalb Teelöffel Backpulver
  • ein Päckchen Vanillezucker
  • Schokotaler oder Schokoladenkränze

Die Zutaten schaumig rühren und einen Moment quellen lassen. Dann auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech etwa 1,5 cm dick ausstreichen. Mit Schokoplätzchen (die mit den Liebesperlen darauf) lose verteilt belegen. Bei 180° backen. Es gibt leider keine Zeitangabe. Die Blondies müssen oben „blond“ werden. Bei mir waren sie etwa 20 Minuten im Ofen

3. Zimtsterne
  • 7 Eiweiss
  • 500g Puderzucker
  • Saft von einer halben Zitrone
  • 30g Zimt
  • 500g gemahlene Mandeln

Das Eiweiss zu festem Schnee schlagen. Den Puderzucker durch ein Sieb einrieseln lassen. Von dieser Masse 10 Esslöffel beiseite stellen.

Den Rest der Eiweiss-Zuckermasse mit den restlichen Zutaten mischen und eine halbe Stunde quellen lassen. Dann auf Zucker Sterne ausstechen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit der restlichen Eiweissmasse einen Stern aufspritzen. Bei 180° 20 Minuten backen.

Meine Erfahrung: ich habe keine Sterne ausgestochen. Das ist mir ein zu großer Aufwand, es ist ziemlich klebrig und lohnt nicht wirklich. Stattdessen habe ich, und so hat es meine Mutter später auch immer gemacht (weil es einfacher ist), mit zwei Teelöffeln Häufchen auf dem Blech geformt und diese mit der Eiweissmasse bestrichen. Die Eiweissmasse muss beim Backen ganz blass bleiben.

4. Berliner Brot „Rezept Tante Anneliese“ 🙂
  • 2 Eier
  • 2 Esslöffel Wasser
  • 250g Farinzucker (oder brauner Zucker)
  • 250g Mehl
  • 1 gestrichenen Teelöffel Backpulver
  • 65g Apfelkraut
  • 1 FL Rum-Aroma
  • 1 Messerspitze Nelkenpfeffer (Alternativ Spekulatiusgewürz)
  • 1 Esslöffel Zimt
  • 65g geriebene Schokolade
  • 125g Mandel- oder Haselnusskerne
  • 35g Zitronat
  • Für den Guss: 100g Puderzucker mit 1-2 Esslöffel heißem Wasser verrühren

Eier und Wasser cremig schlagen und dann den Zucker langsam einrieseln lassen. Die anderen Zutaten nach und nach zufügen. Die Teigmasse etwa einen halben Zentimeter dick auf ein mit Backpapier belegtes Blech streichen und 20 Minuten bei guter Hitze (knapp 200°) backen. Das noch heiße Gebäck mit dem Zuckerguss bestreichen und in Streifen schneiden. Abkühlen lassen und dann auseinander brechen.

 

Alle Rezepte sind älter als 50 Jahre und massenweise erprobt. Da es bei Beschreibungen auch immer eine „Gefühls-Komponente“ gibt, kann es gut sein, dass meine Mutter den ein oder anderen Trick unerwähnt gelassen hat. Aber ich habe diese Rezepte nachgebacken und es gab wundervolle, sehr leckere Plätzchen, die so richtig schön wie zu Hause schmeckten.

Ich hoffe, es klappt auch bei euch! Viel Spaß und gutes Gelingen wünscht euch der Michael

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Von normalkocher

Kochen ist mein Hobby. Und ich fotografiere mein Essen. Immer dann, wenn es fertig ist und auf den Tisch kommt. Ohne Gedöns. Ich probiere gern Neues aus und lege Wert auf Bio-Qualität. Meist essen wir zu Hause pesketarisch. Im Restaurant wähle ich ab und zu schon einmal Fleisch. Mir ist eine bewusste Ernährung dabei sehr wichtig.

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